Home > Publications database > Medienorientierung biomedizinischer Forscher im internationalen Vergleich: die Schnittstelle von Wissenschaft & Journalismus und ihre politische Relevanz |
Book | PreJuSER-6278 |
2009
Forschungszentrum Jülich GmbH Zentralbibliothek, Verlag
Jülich
ISBN: 978-3-89336-597-5
Please use a persistent id in citations: http://hdl.handle.net/2128/15186
Abstract: Einleitung: Konzeption und Struktur des Projekts "Integration wissenschaftlicher Expertise in medienvermittelte öffentliche Diskurse" (INWEDIS)∗ Ein Grundproblem moderner Wissensgesellschaften mit ihren hoch spezialisierten Wissensproduzenten und ausdifferenzierten Wissensbeständen ist die Integration wissenschaftlichen Wissens in politische Entscheidungsprozesse. Die Schwierigkeit dabei liegt in der Verknüpfung der beiden Ziele "Rationalität durch Wissen" und "politische Legitimität durch Berücksichtigung demokratischer Prinzipien". Zur Lösung dieses Problems hat sich ein elaboriertes System wissenschaftlicher Politikberatung entwickelt. Dieses soll gewährleisten, dass politisch legitimierte Entscheidungsträger Zugang zur bestmöglichen wissenschaftlichen Expertise haben, die Entscheidungen aber in ihren Händen verbleiben und nicht im Sinne eines technokratischen Entscheidungsmodells faktisch an Experten delegiert werden. Nun spielt in modernen Gesellschaften die Öffentlichkeit eine zentrale Rolle für die Politik. Ein System aus Beratungsinstitutionen – Enquete-Kommissionen, Sachverständigen- Beiräte und Gutachten – löst das Problem der Verknüpfung von Wissen und Werten, von Rationalität und Legitimität daher allenfalls nur zum Teil, weil seine Nutzung de facto politischen Eliten vorbehalten ist. Ein Problem mit den formellen Formen der wissenschaftlichen Politikberatung ist, dass ihre Produkte oftmals nur von wenigen Entscheidungsträgern zur Kenntnis genommen werden und manche Gutachten in den sprichwörtlichen Schubladen verschwinden. Wenn diese Gutachten bzw. die in ihnen enthaltenen wissenschaftlichen Erkenntnisse aber öffentlich kommuniziert werden, erhalten sie für Entscheidungsträger ein ganz anderes Gewicht. "Öffentlich" bedeutet dann, dass diese wissenschaftlichen "Fakten" als bekannt und relevant unterstellt werden können und insofern ihre Nichtbeachtung politisch inopportun ist (Marcinkowski 1993; Heinrichs 2002). [...]
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